Die USA verfügen nach wie vor über den größten Automarkt der Welt. Auch im Corona-Jahr 2020 wurden hier immer noch fast 14,6 Mio. Fahrzeuge verkauft - nach jeweils mehr als 17 Mio. Autos in den Vorjahren. In Deutschland gab es im letzten Jahr mal gerade 2,9 Mio. Verkäufe - nach noch 3,6 Mio. in 2019. Diese Zahlen zeigen: im Vergleich zu den USA erreicht der Autoverkauf bei uns nicht mehr als ein Fünftel der amerikanischen Absatzzahlen.
Der US-Markt ist bezüglich Modellvielfalt und Angebotsbreite unerreicht. Vom begehrten Muscle Cars, American Cars oder Oldtimer bis zum neusten Modell aus amerikanischer Produktion ist alles zu haben. Viele angebotene Fahrzeuge sind gar nicht für den europäischen Markt bestimmt oder kommen erst mit erheblicher Zeitverzögerung zu uns.
Wer einen solches Fahrzeug (schnell) haben will, muss es in den Vereinigten Staaten kaufen. Selbst Re-Importe von Wagen europäischer Hersteller können unter Umständen interessant sein, denn die US-Preise liegen oft deutlich unter den hiesigen.
US-Autokauf immer ein Rechenexempel
Der Erwerb eines Autos aus den USA oder Kanada gestaltet sich als ein vielschichtiges Vorhaben, das weit über den bloßen Kaufpreis hinausgeht. Nebenkosten wie Transport, Versicherung, diverse Gebühren, Zoll, Einfuhrumsatzsteuer sowie notwendige technische Modifikationen müssen sorgfältig kalkuliert werden. Das inhärente Risiko eines Fernkaufs, die komplexe administrative Abwicklung und die spezifischen Zulassungsvorschriften stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Eine Schlüsselrolle in der Kosten-Nutzen-Analyse spielt der Wechselkurs.
Im Jahr 2022 erreichte der Dollarkurs einen bemerkenswerten Tiefstand, den niedrigsten seit 2002, mit 0,95 USD für einen EUR. Seitdem hat sich der Kurs merklich erholt, was maßgeblich die Attraktivität des Automarkts in den USA und Kanada für Käufer aus dem Euroraum beeinflusst. Zwar erreicht der aktuelle Dollarkurs nicht die historischen Höchststände von bis zu 1,60 EUR gegenüber dem Dollar aus den Jahren 2007 bis 2013, dennoch bietet die momentane Situation interessante Möglichkeiten für den Import. Obwohl der Euro im letzten Jahr eine Aufwertung gegenüber dem Dollar erfahren hat und sich die Wechselkursverhältnisse dadurch deutlich verschoben haben, sind weitere signifikante Aufwertungen des Euros kurzfristig nicht zu erwarten.
Neben amerikanischen Klassikern wie dem Dodge Ram, Ford F-150, Dodge Challenger, Ford Mustang und Chevrolet Corvette, die stets eine hohe Attraktivität für Europäer besitzen, finden auch spezifische Modelle mit höherem Platzbedarf wie der Chevrolet Suburban, GMC Yukon, Chrysler Pacifica und andere 7-sitzige Fahrzeuge ihren Platz in unserer Gesellschaft, sofern der Zugang dazu besteht. Dies gilt insbesondere bei einem Direktimport aus Nordamerika, wo Wechselkursschwankungen und die unterschiedlichen Marktbedingungen in den USA und Kanada erhebliche Einsparungen mit sich bringen können. Daher ist es empfehlenswert, sowohl den US-amerikanischen als auch den oft vernachlässigten kanadischen Markt zu evaluieren, um den finanziell vorteilhaftesten Weg für den Import zu bestimmen.
Interessant, aber oft übersehen: Der Automarkt in Kanada
Der kanadische Automarkt bietet eine breite Auswahl an Fahrzeugen, die bei europäischen Käufern beliebt sind, und lockt mit dem relativ stabilen Wechselkurs von etwa 1,50 CAD für einen Euro (Stand März 2024) interessierte Käufer. Diese Stabilität im Wechselkursverhältnis zwischen dem Euro und dem kanadischen Dollar präsentiert Kanada als einen attraktiven Markt für den Fahrzeugimport. Insbesondere für Käufer auf der Suche nach bestimmten Modellen oder nach besseren Preisen kann der kanadische Markt eine lohnende Alternative zum US-Markt darstellen. Die sorgfältige Prüfung und der Vergleich beider Märkte, unter Berücksichtigung der aktuellen Wechselkurse und der spezifischen Importkosten, sind essenziell, um die kosteneffizienteste Importoption zu identifizieren.
Zoll, Steuern & Co. - mit welchen Kosten muss ich bei einem Autoimport rechnen?
Die Regeln bei Zoll und Steuern sind eindeutig. Bei Oldtimer-Importen (Fahrzeug älter als 30 Jahre und auch sonstige Oldtimer-Voraussetzungen erfüllt) fällt kein Zoll an, die Einfuhrumsatzsteuer beträgt (ermäßigte) 7 Prozent. Bei "normalen" Fahrzeug-Importen aus den USA sind 10 Prozent Zoll und 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer zu zahlen. Bei Pickups fallen sogar 22 Prozent Zoll an. Früher lohnte sich ein Import über die Niederlande wegen des dort geltenden Einfuhrzolls von nur 6 Prozent. Seit unser Nachbar den Zollsatz auf 9 Prozent angehoben hat, ist der Vorteil weitgehend fallen. Das bisschen Zoll-Ersparnis wird unter Umständen durch andere Kostennachteile mehr als aufgewogen.
Fahrzeugtyp | Zoll | EUSt. |
---|
PKW´s | 10% | 19% |
LKW´s
Inklusive Pickups, wenn die Ladefläche 50 % des Achsenabstands überschreitet. | 22% | 19% |
Oldtimer
Die Einfuhr als Oldtimer setzt einen Originalzustand des Fahrzeugs voraus. | 0% | 7% |
Umsatzsteuer fällt natürlich auch beim Kauf eines inländischen Fahrzeugs an. Tricky an der Einfuhrumsatzsteuer ist, dass sie nicht nur auf den US-Kaufpreis berechnet wird, sondern die Nebenkosten für Transport, Verzollung usw. mit in die Berechnung einfließen. Zusätzlich kommen noch die Kosten für die technische Umrüstung als Zulassungsvoraussetzung on Top. Sie bewegen sich (inkl. TÜV-Gutachten) oft in einer Größenordnung von 1.500 bis 2.000 Euro.
In der Summe wird bei "normalen" Fahrzeugen gerne überschlägig mit einem Viertel bis einem Drittel des Kaufpreises auf Euro-Basis an "Nebenkosten" für Transport, Import und Umrüstung gerechnet. Natürlich kommt es immer auf den konkreten Fall an. Mit unserem Beispielkalkulator können die Kosten relativ genau vorab kalkuliert werden.
Klippen beim US-Autoimport erfolgreich umschiffen
Mit einem erfahrenen Import und Transport-Partner an der Seite lassen sich die Klippen des US-Autokaufs gut umschiffen. Unterstützung beim Autokauf und Vertragsabschluss, Transport-Organisation und -durchführung bis zur Auslieferung am Zielort, Erledigung der Zollformalitäten und Hafenabwicklung, Veranlassung der Umrüstung - gut, wenn das aus einer zuverlässigen und bewährten Hand erfolgt und man sich nicht selbst darum kümmern muss. Das bietet im Übrigen auch die Sicherheit, trotz der räumlichen Distanz nicht die sprichwörtliche "Katze im Sack" zu kaufen.
Bei USCar-Trader.com als Teil des internationalen Spediteurs SATS Group haben Sie diese Sicherheit! Hier bietet man nicht nur den wohl umfassendsten deutschen Online-Marktplatz für US-Fahrzeuge, sondern auch kompetente Unterstützung bei Kauf und Abwicklung von Transport und Import.
Selbstverständlich bieten wir unseren Importservice für Fahrzeuge für alle Autos an, die Sie in den USA oder Kanada finden.
Wie viel ist der Kauf mir wert?
Bleibt noch die Frage zu beantworten: Schnäppchen oder Kostenfalle? Wer sich mit den Kosten des US-Autoimports vor dem Kauf etwas näher befasst hat, wird davon nicht überrascht. Insofern ist das Wort "Falle" fehl am Platz. Dass die Kosten manchen Preisvorteil aufwiegen, versteht sich von selbst und betrifft vor allem Reimporte. Hier sollte man stets genau vergleichen. Bei Raritäten oder Fahrzeugen, die nur auf dem US-Markt angeboten werden, stellt sich die Frage weniger. Die "Gelegenheit" zum Kauf gibt es nur in den USA und jeder Fan eines Fahrzeugs wird für sich beurteilen, wie viel ihm das wert ist!