Autokauf in den USA - Händlergebühren mit berücksichtigen

phone2021-03-12
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In Europa gilt bei Preisangaben das Prinzip, dass es sich um Endpreise handeln muss. Der angegebene Betrag enthält daher die - oft nochmal extra ausgewiesene - Umsatzsteuer und sonstige Kosten, die im Zusammenhang mit einem Kauf anfallen. Das gilt selbstverständlich auch für Autokäufe.

In den USA ist das nicht so. Hier kommen auf den angegebenen Preis für Fahrzeuge noch weitere Beträge on Top, die oft erst angegeben werden, wenn Käufer und Händler sich einig geworden sind und ein Vertrag unterzeichnet ist. Für deutsche Käufer, die ein Fahrzeug in den Vereinigten Staaten erwerben, ist vor allem die sogenannte Dokumentationsgebühr ("documentation fee" oder "doc fee") relevant. Ansonsten stellen Händler ihren Kunden noch Gebühren für die US-Zulassung und die Umsatzsteuer in Rechnung. Es gibt auch noch weitere Gebühren, die aber nicht durchgängig Anwendung finden.

Von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedliche Preise

Eine Dokumentationsgebühr ist in Deutschland völlig unbekannt. Mit dieser Gebühr sollen die Kosten des BackOffice des Autohändlers abgedeckt werden. Der Papierkram beim Verkauf von Neu- oder Gebrauchtwagen verlangt eine Menge Arbeit und Aufwand. Darum kümmern sich oft eigene Mitarbeiter oder das Verkaufspersonal muss dafür einen nicht unerheblichen Teil seiner Arbeitszeit aufwenden.

Die Berechnung der Dokumentationsgebühr ist US-weit Standard. Manche Autohändler lassen bei der Höhe mit sich handeln, viele tun es nicht. Es ist noch nicht einmal zwingend, dass die Gebühr in der Rechnung explizit genannt wird. Viele Händler neigen dazu, die Dokumentationsgebühr nicht extra auszuweisen, sondern sie mit anderen "Nebenkosten" beim Kauf zu einem Posten zusammenzufassen. Ein Grund, warum viele US-Autokäufer der Dokumentationsgebühr wenig Aufmerksamkeit schenken. Dabei können die Kosten durchaus spürbar sein.

Die Höhe der Dokumentationsgebühr ist von Bundestaat zu Bundesstaat unterschiedlich. Die Bandbreite reicht von billigen 55 Dollar bis zu teuren 607 Dollar. In 35 Bundesstaaten gibt es keine gesetzlichen Begrenzungen für die Gebühr, dass schafft aus Händlersicht "Luft nach oben". Zum Teil werden die Gebühren als Prozentsatz vom vereinbarten Kaufpreis berechnet, zum Teil gelten Fixbeträge. Nur in einem Bundesstaat - in Alaska - muss die Gebühr im Autopreis enthalten sein, in allen anderen Bundesstaaten wird sie zusätzlich berechnet.

Die in dieser Hinsicht teuersten Bundesstaaten sind derzeit Florida (durchschnittlich 607 Dollar), gefolgt von Colorado (508 Dollar) und Georgia (502 Dollar). Am anderen Ende der Skala steht Kalifornien mit durchschnittlich 55 Dollar. Die hier aufgeführte Tabelle zeigt die aktuellen Durchschnittswerte für alle US-Bundesstaaten.

Bei der Kalkulation mit berücksichtigen

Konsequenz: zwei von Ausstattung, Alter und Zustand identische Fahrzeuge, die in Florida und Kalifornien für jeweils 20.000 Dollar angeboten werden, kosten trotzdem nicht das Gleiche. In Kalifornien ist der Wagen im Schnitt um rund 550 Dollar günstiger. Natürlich ist das eine isolierte Betrachtung, bei der andere mögliche Kostenunterschiede - zum Beispiel durch Transportkosten - außen vor bleiben. Man sollte sich aber als deutscher Kaufinteressent bewusst sein, dass mit der Dokumentationsgebühr zu kalkulieren ist.

Durchschnittliche Händlergebühren nach Bundesstaaten

BundesstaatDealer Fees
FloridaUSD 607
ColoradoUSD 508
GeorgiaUSD 502
North CarolinaUSD 466
AlabamaUSD 458
NevadaUSD 431
VirginiaUSD 403
ArizonaUSD 401
WyomingUSD 388
ConnecticutUSD 357
KentuckyUSD 354
MaineUSD 336
MassachusettsUSD 321
New HampshireUSD 304
IllinoisUSD 300
UtahUSD 293
South CarolinaUSD 293
IdahoUSD 286
MississippiUSD 274
New JerseyUSD 270
New MexicoUSD 263
OhioUSD 247
HawaiiUSD 245
OklahomaUSD 235
KansasUSD 235
Rhode IslandUSD 231
MontanaUSD 224
NebraskaUSD 222
MichiganUSD 220
MissouriUSD 190
IndianaUSD 178
West VirginiaUSD 175
WisconsinUSD 152
VermontUSD 148
WashingtonUSD 145
PennsylvaniaUSD 144
IowaUSD 134
MarylandUSD 131
TexasUSD 125
North DakotaUSD 124
LouisianaUSD 103
ArkansasUSD 97
South DakotaUSD 93
MinnesotaUSD 75
New YorkUSD 74
OregonUSD 61
CaliforniaUSD 55
Tennessee-
Delaware-
Alaska-

 

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