In Europa gilt bei Preisangaben das Prinzip, dass es sich um Endpreise handeln muss. Der angegebene Betrag enthält daher die - oft nochmal extra ausgewiesene - Umsatzsteuer und sonstige Kosten, die im Zusammenhang mit einem Kauf anfallen. Das gilt selbstverständlich auch für Autokäufe.
In den USA ist das nicht so. Hier kommen auf den angegebenen Preis für Fahrzeuge noch weitere Beträge on Top, die oft erst angegeben werden, wenn Käufer und Händler sich einig geworden sind und ein Vertrag unterzeichnet ist. Für deutsche Käufer, die ein Fahrzeug in den Vereinigten Staaten erwerben, ist vor allem die sogenannte Dokumentationsgebühr ("documentation fee" oder "doc fee") relevant. Ansonsten stellen Händler ihren Kunden noch Gebühren für die US-Zulassung und die Umsatzsteuer in Rechnung. Es gibt auch noch weitere Gebühren, die aber nicht durchgängig Anwendung finden.
Von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedliche Preise
Eine Dokumentationsgebühr ist in Deutschland völlig unbekannt. Mit dieser Gebühr sollen die Kosten des BackOffice des Autohändlers abgedeckt werden. Der Papierkram beim Verkauf von Neu- oder Gebrauchtwagen verlangt eine Menge Arbeit und Aufwand. Darum kümmern sich oft eigene Mitarbeiter oder das Verkaufspersonal muss dafür einen nicht unerheblichen Teil seiner Arbeitszeit aufwenden.
Die Berechnung der Dokumentationsgebühr ist US-weit Standard. Manche Autohändler lassen bei der Höhe mit sich handeln, viele tun es nicht. Es ist noch nicht einmal zwingend, dass die Gebühr in der Rechnung explizit genannt wird. Viele Händler neigen dazu, die Dokumentationsgebühr nicht extra auszuweisen, sondern sie mit anderen "Nebenkosten" beim Kauf zu einem Posten zusammenzufassen. Ein Grund, warum viele US-Autokäufer der Dokumentationsgebühr wenig Aufmerksamkeit schenken. Dabei können die Kosten durchaus spürbar sein.
Die Höhe der Dokumentationsgebühr ist von Bundestaat zu Bundesstaat unterschiedlich. Die Bandbreite reicht von billigen 55 Dollar bis zu teuren 607 Dollar. In 35 Bundesstaaten gibt es keine gesetzlichen Begrenzungen für die Gebühr, dass schafft aus Händlersicht "Luft nach oben". Zum Teil werden die Gebühren als Prozentsatz vom vereinbarten Kaufpreis berechnet, zum Teil gelten Fixbeträge. Nur in einem Bundesstaat - in Alaska - muss die Gebühr im Autopreis enthalten sein, in allen anderen Bundesstaaten wird sie zusätzlich berechnet.
Die in dieser Hinsicht teuersten Bundesstaaten sind derzeit Florida (durchschnittlich 607 Dollar), gefolgt von Colorado (508 Dollar) und Georgia (502 Dollar). Am anderen Ende der Skala steht Kalifornien mit durchschnittlich 55 Dollar. Die hier aufgeführte Tabelle zeigt die aktuellen Durchschnittswerte für alle US-Bundesstaaten.
Bei der Kalkulation mit berücksichtigen
Konsequenz: zwei von Ausstattung, Alter und Zustand identische Fahrzeuge, die in Florida und Kalifornien für jeweils 20.000 Dollar angeboten werden, kosten trotzdem nicht das Gleiche. In Kalifornien ist der Wagen im Schnitt um rund 550 Dollar günstiger. Natürlich ist das eine isolierte Betrachtung, bei der andere mögliche Kostenunterschiede - zum Beispiel durch Transportkosten - außen vor bleiben. Man sollte sich aber als deutscher Kaufinteressent bewusst sein, dass mit der Dokumentationsgebühr zu kalkulieren ist.
Durchschnittliche Händlergebühren nach Bundesstaaten
Bundesstaat | Dealer Fees |
---|---|
Florida | USD 607 |
Colorado | USD 508 |
Georgia | USD 502 |
North Carolina | USD 466 |
Alabama | USD 458 |
Nevada | USD 431 |
Virginia | USD 403 |
Arizona | USD 401 |
Wyoming | USD 388 |
Connecticut | USD 357 |
Kentucky | USD 354 |
Maine | USD 336 |
Massachusetts | USD 321 |
New Hampshire | USD 304 |
Illinois | USD 300 |
Utah | USD 293 |
South Carolina | USD 293 |
Idaho | USD 286 |
Mississippi | USD 274 |
New Jersey | USD 270 |
New Mexico | USD 263 |
Ohio | USD 247 |
Hawaii | USD 245 |
Oklahoma | USD 235 |
Kansas | USD 235 |
Rhode Island | USD 231 |
Montana | USD 224 |
Nebraska | USD 222 |
Michigan | USD 220 |
Missouri | USD 190 |
Indiana | USD 178 |
West Virginia | USD 175 |
Wisconsin | USD 152 |
Vermont | USD 148 |
Washington | USD 145 |
Pennsylvania | USD 144 |
Iowa | USD 134 |
Maryland | USD 131 |
Texas | USD 125 |
North Dakota | USD 124 |
Louisiana | USD 103 |
Arkansas | USD 97 |
South Dakota | USD 93 |
Minnesota | USD 75 |
New York | USD 74 |
Oregon | USD 61 |
California | USD 55 |
Tennessee | - |
Delaware | - |
Alaska | - |